Neues aus der City Nord

Kommt das Bezirksamt Nord in die City Nord?

Umzug in das Arne Jacobsen Haus wird geprüft

Aufgrund der hohen Bau- und Finanzierungskosten wurden bereits etliche Bauvorhaben in Hamburg gestoppt. Die Krise ereilt nun auch die Planung für den Neubau, den das Bezirksamt Nord für sich am Wiesendamm bauen lassen wollte. Was hier zu teuer scheint, eröffnet jedoch eine neue, interessante Nutzung des Arne Jacobsen Hauses.

Das Arne Jacobsen Haus am Überseering 12 könnte das neue "Zuhause" des Bezirksamts Nord werden. 

Schon seit Jahren steht fest, dass das Bezirksamt Hamburg-Nord  sein Stammhaus in der Kümmellstraße verlassen muss. Das denkmalgeschützte Gebäude ist marode und steht dem Bezirksamt nur noch für eine begrenzte Zeit zur Verfügung.

Vor drei Jahren wurde mit den Planungen für einen Standort in einem Neubau in direkter Wasserlage am Wiesendamm begonnen. Doch die hohen Bau- und Finanzierungskosten scheinen nun zum Aus dieser Planungen zu führen. Stattdessen tut sich für das Bezirksamt Nord eine verlockene Alternative auf: der Umzug in die City Nord, bespielsweise in das ebenfalls denkmalgeschützte Arne Jacobsen Haus. 

Eigentümer des Gebäudes ist die MATRIX Immobilien GmbH. Das Unternehmen plant eine vollständige Sanierung des Hauses, bei der die Haustechnik, die Bürowelten und nicht zuletzt auch die gesamte Glasfassade erneuert wird. Der Start der Sanierung ist bereits für die diesjährige zweite Jahreshälfte und eine Fertigstellung im Jahr 2026 vorgesehen. Das würde auch zum Zeitplan des Bezirksamts Nord passen. 2026 sollte der Umzug mit 750 Mitarbeitern in den Neubau erfolgen.

Die Kosten für den alternativen Umzug in eine Bestandsimmobilie werden nun im Vergleich zum Neubauvorhaben geprüft. Insgesamt scheint die alternative Idee vielversprechend zu sein. Das Arne Jacobsen Haus erfüllt aufgrund seiner Lage und Größe alle Voraussetzungen für die Anforderungen der Behörde. Auch wäre die Nutzung des Bestands ein großartiger Akt im Zeichen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit.

Finanzsenator Andreas Dressel und Bezirkssenatorin Katharina Fegebank: „Die Marktlage bei Bau und Zinsen zwingt uns leider auch, städtische Neubauplanungen kritisch zu hinterfragen – darunter auch die Neubauplanung am Wiesendamm. Es ist gut, interessante Mietalternativen in der City-Nord zu haben, die wir jetzt sorgfältig prüfen. Wir brauchen eine gute Lösung: gute Arbeitsplätze für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gut erreichbar für die Bürger und machbar für den Haushalt. Die Oppositionskritik geht im Übrigen fehl: Die Bezirke bekommen so viel Haushaltsmittel wie noch nie. Und wir haben die Budgets zum Haushalt 2023/2024 in Rekordhöhe angehoben. Von Sparen kann bei den Bezirken daher keine Rede sein.“

Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz: „Ich bin froh, dass wir mit dem Arne Jacobsen Haus eines der architektonisch bedeutsamsten Bürogebäude auch als mögliche Alternative zum Wiesendamm prüfen können.“