Neue Technik – mehr Effektivität
Pünktlich traf die lang erwartete Lieferung aus Frankreich am Morgen des 28. Januar mit einem Sattelschlepper ein. Auf der Tragfläche: eine neue, tonnenschwere Kältemaschine für das Fernkältewerk in der City Nord. Sie wird im Werk eine Kältemaschine aus dem Jahr 1973 ersetzen.
Recht zügig war die 18 Tonnen schwere Maschine vom Sattelschlepper gehoben und vor dem rückwertigen Tor des Fernkältewerks abgesetzt. Dann war stundenlange Millimeterarbeit gefordert, bis die Kältemaschine endlich an ihrem zugewiesenen Platz stand.
Die Kältemaschine ersetzt an dieser Stelle eine Maschine aus dem Jahr 1973. Im Gegensatz zur alten Maschine, die über eine Kälteleistung von 7.000 kW verfügte, hat die neue Maschine nur eine Leistung von 5.000 kW, ist daher auch kleiner und kompakter. Die fehlenden 2.000 kW werden durch die beiden ebenfalls neuen Maschinen, die bereits im vergangenen Jahr im Anbau des Halbwerks 2 installiert worden waren, ausgeglichen.
Die Kältemaschine wird nun an die bestehenden Nasskühltürme des Halbwerks 2 angeschlossen und hier – wie ihr Vorgänger – mit dem Kältemittel R134a betrieben. Ihr Einsatz ist für die warmen Monate von etwa April bis September vorgesehen, zur Hochzeit des Fernkältewerks, wenn die umliegenden Bürohäuser mit Kälte versorgt werden müssen.
Eine letzte Lieferung mit einer weiteren Kältemaschine wird etwa in einem Jahr erwartet. Insgesamt ersetzen die vier neuen Kältemaschinen veraltete Technik, um den Betrieb energieeffizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. So wird die elektrische Leistung, die für die Kälteerzeugung benötigt wird, weitaus geringer sein als zuvor. Auch optimieren die Maschinen den Teillastbetrieb, der zuvor nur im Halbwerk 1 möglich war. An kalten Tagen müssen die Kältemaschinen erst gar nicht gefahren werden.
Die Betreibergesellschaft Wärme Hamburg rechnet damit, dass mit dem Einsatz der neuen Technik die CO2-Emissionen jährlich um 950 Tonnen reduziert werden können.
Das Fernkältewerk in der City Nord blickt auf eine besondere Geschichte: Bundesweit wurde es als erstes Werk dieser Art im Jahr 1968 in Betrieb genommen.