Akademie der Polizei mietet über 10.000 qm Bürofläche
Bislang größter Mietabschluss in Hamburg 2024
Die mit Abstand größte Anmietung in Hamburg in diesem Jahr wurde heute von der Polizei Hamburg unterzeichnet. Sie mietet weitere 10.000 qm Bürofläche im Bürogebäude Überseering 35. Die Polizei belegt hier bereits 10.000 qm, verdoppelt mit diesem Abschluss ihre Fläche und ist nun auf der Hälfte des gesamten Bürogebäudes ansässig.
Der Deal wurde direkt mit der Eigentümerin des Hauses, der ERGO Lebensversicherung AG, ausgehandelt. Die freien Flächen im Gebäude wurden bis vor kurzem noch von Fachbereichen der Universität Hamburg genutzt, die vor Beginn des letzten Wintersemesters im Oktober 2023 in den frisch sanierten Philosophenturm zurückgekehrt waren.
Weitere Mietvertragsabschlüsse in vergleichbarer Größenordnung konnten in Hamburg in diesem Jahr noch nicht verzeichnet werden. Die Nachfrage nach Büroflächen ist derzeit gering und im Großflächenbereich kaum vorhanden. Größere Mietvertragsabschlüsse bewegen sich derzeit bei ca. 5.000 m2 und weniger.
„Für die City Nord ist die Anmietung der Akademie der Polizei von großer Bedeutung. Sie setzt ein Zeichen für die weitere positive Entwicklung des Standortes und sichert die Zukunft des denkmalgeschützten Bürogebäudes, das früher als Verwaltungszentrale der Deutschen Shell diente“, sagt Ralf Heuss, Leiter des Hamburger Facility Managements bei ERGO. „Das Gebäude bietet perfekte Bedingungen für die Polizei, einmal aufgrund der besonderen Gebäudesicherheit, die bereits Shell nachgerüstet hatte, zum anderen aufgrund der guten Lage und der Nähe zum Polizeipräsidium.“
Der Entwurf für die ehemalige Shell-Zentrale stammt vom renommierten Hamburger Büro gmp Architekten. Das Gebäude wurde 1974 bezogen. Der Shell-Konzern hatte sich damals entgegen der ursprünglichen Planung gegen Großraumbüros und für eine Vielzahl von Einzelbüros entschieden. Die Architekten Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg sahen dafür zwei winkelförmige Bürotrakte vor, die versetzt angeordnet ein Kreuz bilden. Optisch losgelöst vom Kreuzbau trägt ein dreigeschossiger, rechtwinkliger Sockelbau den Komplex. Hier ist ein geringer Anteil an Großraumbüros untergebracht. Zum Park hin wird der massive Sockel, in dem sich auch die Tiefgaragen befinden, durch eine wellenförmige Gartengestaltung verdeckt. Die Deutsche Shell nutzte das Gebäude bis Ende der 1990er Jahre und verkaufte es dann an den Versicherungskonzern Hamburg-Mannheimer, heute ERGO.
Im Laufe der Jahre wurde das Gebäude immer wieder verändert und neuen Anforderungen angepasst. Das betrifft den Eingangsbereich, die Bürotrakte sowie den Restaurant- und Cafeteriabereich. Die besonders strukturierte Fassade hingegen ist bis heute im Original erhalten geblieben. Seit 2013 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Die allgemein schwierige Lage auf dem Büromarkt machte sich Ende des Jahres 2023 auch in der City Nord bemerkbar. Der Leerstand an Büroflächen war mit knapp 11 Prozent außergewöhnlich hoch, denn seit 2009 war an diesem Standort die 5-Prozent-Marke nicht mehr überschritten worden. Der sprunghafte Anstieg war in erster Linie auf den Auszug der Universität zurückzuführen, aber auch kleinere Flächen waren vielerorts freigeworden. Diese füllen sich nun wieder. Neue Unternehmen wie Generali, Airbus, Securitas oder auch die Berenberg Bank kommen in die City Nord. Zuletzt wurde ein Vorvertrag für den Umzug des Bezirksamtes Hamburg-Nord in das ebenfalls denkmalgeschützte Arne-Jacobsen-Haus unterzeichnet – ein starkes Bekenntnis zum Standort City Nord.