Neues aus der City Nord

Wintershall Dea hat City Nord verlassen

Gebäude muss saniert werden

Ein großes Haus in der City Nord steht leer. Nach 46 Jahren hat das Unternehmen Wintershall Dea sein Gebäude am Überseering 40 verlassen und ist nun in die Hamburger HafenCity gezogen. 

46 Jahre erzählen eine abwechslungsreiche Unternehmensgeschichte. Das Gebäude jedoch blieb weitestgehend das ursprüngliche. 

1972 war es die Deutsche Texaco, die das Grundstück am Überseering 40 kaufte. Die Ölkrise von 1973 veranlasste den Konzern, Pläne für einen – damals unüblichen – energiesparsamen Bau zu schmieden, der dann schließlich im Jahr 1974 begann und 1977 fertiggestellt wurde. 

Im Jahr 1988 übernahm die RWE AG die Deutsche Texaco und die Tankstellen erhielten ebenfalls einen neuen Namen: DEA. Später sind die Tankstellen weitestgehend von Shell übernommen worden.

RWE zählt zu den größten Energieversorgern Deutschlands und war 1990 in fünf Unternehmensbereiche aufgeteilt: Energie, Bergbau und Rohstoffe, Mineralöl und Chemie, Entsorgung sowie Maschinen-, Anlagen- und Gerätebau. Daraus ergaben sich verschiedene Führungsgesellschaften, eine davon hieß RWE Dea. 2014 verkaufte RWE die Dea, um mit der Erlössumme Schulden zu begleichen. Dea selbst wiederum wurde 2018 mit Wintershall fusioniert. 

Entsprechend wurde das Gebäude in der City Nord über die Jahre mit verschiedenen Firmenschildern ausgestattet: zunächst "RWE", später "RWE Dea", dann nur "Dea" und schließlich – seit 2018 – "Wintershall Dea".

Viele Mitarbeiter in der City Nord erlebten die wechselhafte Firmengeschichte und waren in dem Haus mitunter über 30 Jahre tätig. 

Im Gebäude selbst findet sich noch an vielen Orten der Charme der 1970er Jahre wieder: im Betriebsrestaurant, auf den Büroetagen und nicht zuletzt in der gesamten Außenansicht. Verändert wurde einmal die Länge des Hauses, wobei der Anbau allerdings wieder zurückgebaut wurde. Zudem erhielt das Haus in den 1990er Jahren eine kleine Aufstockung. Die Planer damals schufen jedoch mit der Rotunde auf dem Dach eine runde Form, die keine Korrespondenz zum Haus findet.

Seit dem 1. Juli 2023 steht das Haus nun leer. 2021 kaufte die Becken Development GmbH das denkmalgeschützte Gebäude und plant nun eine Revitalisierung des Hauses.

Das Texaco-Haus im Jahr 1977. Foto: Archiv RWE Dea