Überseering 12

Revitalisierung des Arne Jacobsen Hauses

Das Arne Jacobsen Haus ist eine der bekanntesten Architekturikonen der Nachkriegsmoderne. Errichtet wurde es in den Jahren 1966 bis 1969 für die damaligen Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW). Nun wird das denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude umfassend modernisiert.

Bauherr  Hamburgische Electricitäts-Werke  AG (HEW) 

Eigentümer  AJH GmbH, Projektgesellschaft der MATRIX Immobilien GmbH

Architekten  Prof. Arne Jacobsen, Otto Weitling Assoc. Architekten M.A.A., Kopenhagen

Architekten Revitalisierung  KSP Engel

Sanierungsbeginn  2024

Grundstück 
40.000 m²

Geschosszahl  
13 über Terrain,
2 unter Terrain

Höhe  44 m
Länge  153 m
Breite  30 m

BGF  48.601 m²
Mietfläche  37.600 m²

Arbeitsplätze  bis zu 1.800

PKW-Stellplätze  etwa 540, teilweise mit E-Ladestation

Fahrradstellplätze  etwa 540, teilweise mit E-Ladestation

Dass das Gebäude bis heute so gut funktioniert, ist der Weitsicht der damaligen Architekten Arne Jacobsen und Otto Weitling zu verdanken. Sie haben das Gebäude einem flexibles Raumraster unterlegt, so dass die Raumgrößen variabel gestaltet werden können – vom Einzelbüro bis hin zum Großraumbüro, das über die gesamte Geschossfläche eines Gebäudeflügels erstrecken kann. Der Raum kann mitsamt der Haustechnik jeglicher Arbeitsanforderung angepasst werden. 

Die Funktionalität des Hauses bietet die ideale Voraussetzung für die nun anstehende, umfassende Modernisierung. Obwohl über die Jahre viel im Gebäude getan wurde, ist nun doch ein Stadium erreicht, wo es ums "Eingemachte" geht. Nach dem Auszug von Vattenfall (Anfang 2024) wird das Gebäude fast bis auf den Rohbau zurückgeführt und erneuert. Die gesamte Sanierung wird in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutzamt auf den Weg gebracht. Das Gebäude steht seit 2013 unter Denkmalschutz. 

Die größte Herausforderung ist sicherlich die Erneuerung der gesamten Glasfassade. Diese ist altersbedingt und auch aus energetischen Gründen nicht mehr haltbar. Insgesamt 13.000 Glaselemente müssen ausgetauscht werden. Die neue Fassade wird genauso wie die originale aussehen, jedoch energetisch hocheffizient sein. 

Im  Inneren wird das Gebäude im Sinne der Anforderungen an die heutige und zukünftige Arbeitswelt transformiert. Wichtig ist dabei dem Unternehmen MATRIX, die Architektur und das Konzept Arne Jacobsens zu berücksichtigen und seine Errungenschaften weiter zu denken und zu entwickeln. Im Einklang mit seinen Ideen sei ein außergewöhnliches Gesamtkonzept entstanden, das eine klare Linie verfolge: DESIGN WORKS.

Für die Finanzierung der Sanierung steht Matrix mit der Münchener ATS ein starker Kapitalpartner an der Seite. Innerhalb des Joint Ventures übernimmt Matrix die Funktion als Projektentwickler. Somit steht das Projekt auf stabilen Säulen, denn Matrix musste Anfang Februar 2024 seine Insolvenz anmelden. 

Derzeit prüft das Bezirksamt Hamburg-Nord, ob das Arne Jacobsen Haus als neuer Standort angemietet werden kann. Etwa die Hälfte der gesamten Mietfläche würde das Amt für sich anmieten. Die Realisierung des ursprünglich geplanten Neubaus am Wiesendamm scheint aufgrund der gestiegenen Bau- und Zinskosten unrealistisch. 

Zeittafel

1960  Voruntersuchungen
29.6.1966  Grundsteinlegung
17.8.1967  Richtfest
15.3.1969  Einweihung

1.1.2006  Aus HEW wird Vattenfall
2013  Denkmalgeschütztes Gebäude
11.12.2013  Zertifiziert mit "Leed Platinum"
18.8.2017  Einleitung Bebauungsplan Winterhude 73
26.9.2017  Erlass der Veränderungssperre
Januar 2019  MATRIX Immobilien ist neuer Eigentümer des Hauses
Dezember 2023  Erteilung der Baugenehmigung für die Revitalisierung
Ende 2023/Anfang 2024  Vattenfall zieht aus
ab 3. Quartal 2024  Beginn der Sanierung

Visualisierung der neuen Bürowelt. Bild: AJH GmbH