Überseering 40

Wintershall Dea

Bereits im Jahr 1972 kaufte die damalige Deutsche Texaco das Grundstück in der City Nord. Doch erst die Ausmaße der Ölkrise von 1973 an veranlassten den Konzern, seine Pläne für den neuen Bau zu konkretisieren.

Bauherr: Nordhamburgische Bauträgerschaft

Eigentümer: Becken Development GmbH

Architekten: Jost Schramm und Jürgen Elingius

Baujahr: 1974-1977

Objektzustand: laufend modernisiert

Grundstück:
20.000 m²

Geschosszahl:
9 über Terrain,
2 unter Terrain

Höhe: 41 m
Länge: 126 m
Breite: 49,2 m

BGF: 58.442 m²

Nutzfläche: 42.620 m²

Bürotyp: Großraum, teilweise Einzelbüro

Parkplätze: 670

Die Krise gab den Ausschlag dafür, dass energiesparende Lösungen beim Neubau berücksichtigt werden sollten. Ein damals neuer Ansatz beim Bau von Verwaltungsgebäuden.

Die Form des 126 m langen Gebäudes ist eher schlicht und funktional,  die Fassadenkonstruktion jedoch aufwendig. Auffällig sind die orangefarbenen, einbrennlackierten Sonnensegel aus Aluminium. Insgesamt 1.900 Stück. Die Brüstungspaneele sind zweischalig und damit Wärme dämmend. Die dreifach verglaste Fensterfassade ist mit „Abluftfenstern“ ausgestattet - ein Novum in der damaligen Zeit. Die warme Abluft aus der Klimatisierung wird durch die Fensterelemente geführt, was die Fassade zusätzlich isoliert. Im Lauf der Jahre wurden etliche Energiesparprojekte umgesetzt. Seit 2007 ist das heutige wintershall-dea-Haus im Besitz des Energiepasses.

Der Eingangsbereich befindet sich entsprechend der erhöhten Fußgängerebene im Westteil der City Nord im ersten Stock. Der große Empfangstresen und der offene Fahrtreppenbereich in der Mitte fallen ins Auge. Verschiedene Ausstellungstücke demonstrieren die Suche nach und die Gewinnung von Öl.  

Die Kernwände sind mit Posidonienschiefer verkleidetet, in denen sich bis zum sechsten Geschoss hinauf bis zu 180 Millionen Jahre alte Fossilien befinden. Solchen Gesteinsformationen verdankt der Ölkonzern einen Teil seiner Rohölförderung. Das eindrucksvollste Fossil befindet sich in der Eingangshalle: ein 150 Millionen Jahre alter Ichthyosaurier, der im urzeitlichen Jurameer von Schwaben gefunden worden war – ein Geschenk der amerikanischen Texaco an ihre Tochtergesellschaft zur Einweihung des Hauses 1977.

Die oberen sechs Bürogeschosse teilen sich in vier Gebäudeflügel jeweils in eine andere Himmelsrichtung auf. Am Südflügel wurde das Haus im Jahr 1992 um ein weiteres Geschoss aufgestockt. Eine lichte freitragende Treppe führt entlang einer Wasserwand in die sog. „Rotunde“ mit ihrem repräsentativen, kreisförmigen Konferenzraum und Panoramablick auf die Silhouette Hamburgs.

Beim Betreten des Mitarbeiterrestaurants taucht der Besucher ein in die Gestaltungswelt der siebziger Jahre: Gespeist wird an Tischgruppierungen inmitten grün bepflanzter Raumaufteiler. Die stylischen Leuchten sind ebenfalls original – und heute wieder modern.

Zum Unternehmen Wintershall Dea

Zeittafel

1972  Kauf des Grundstücks
20.12.1974  Baubeginn
12.5.1975  Grundsteinlegung
17.10.1975  Richtfest
Januar 1977  Fertigstellung
1.10.2020  Denkmalgeschütztes Gebäude
15.1.2021  Das Gebäude ist verkauft. Neuer Eigentümer: Becken Development GmbH
2023 Wintershall Dea plant Auszug


Wesentliche Sanierungen

1991  Erweiterungsbau im Norden
1992  Aufsstockung Konferenzbereich "Rotunde", Erweiterung des Restaurant durch einen Pavillon, Erneuerung des Foyers
2006  Rückbau des Erweiterungsbaus