Überseering 26

Überplanung des Postbank-Areals

Anfang 2022 verließ die Postbank ihren Hamburger Hauptsitz am Überseering 26. Nach einem Jahr Leerstand wird das Gebäude nun vorübergehend als Unterkunft für Schutzsuchende genutzt. Der Eigentümer des Gebäudes, die MAGNA Real Estate, hat mit der Stadt einen entsprechenden Mietvertrag bis zum 30. September 2026 abgeschlossen. Bis zu 1.560 Menschen können hier untergebracht werden. Die Interimslösung verschafft angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage Zeit für die anstehende Überplanung des Geländes. 

Bauherr + Eigentümer
Magna Real Estate

Architekten  
Sauerbruch Hutton, Berlin 

Geplanter Baubeginn 
nicht terminiert

Besonderheit  Nutzung der "grauen Energie"

Grundstück  32.000 m²

Planung  
Büroflächen in 3 Gebäudeteilen, Wohnturm

Gesamt-BGF  136.800 m²

Bereits im Jahr 2018 hatte die Hamburger MAGNA Real Estate AG das 32.000 Quadratmeter große Postbank-Grundstück am Überseering 26 von der DB Privat- und Firmenkunden AG erworben. Die Deutsche Bank mietete das Gebäude zurück, so dass die dort ansässige Postbank – eine Niederlassung der Deutschen Bank AG – das Gebäude noch bis 2022 nutzen konnte. 

Im Jahr 2019 lobte MAGNA einen Architekturwettbewerb aus, den das Berliner Büro Sauerbruch Hutton gewann. Das Konzept: Die Bausubstanz bleibt weitgehend erhalten, die graue Energie" wird genutzt.

Nach dem Auszug der Postbank und der Erteilung der Baugenehmigung rechnete MAGNA mit einem Baubeginn im dritten Quartal 2022. Die aktuelle wirtschaftliche Situation, bedingt durch den Krieg in der Ukraine, hat jedoch zu einem Stillstand des Bauvorhabens geführt.

Die Planung sieht vor, dass ein Teil des gut erhaltenen und soliden Bestandes - das Gebäude stammt aus dem Jahr 1985 - nicht komplett abgerissen, sondern durch eine Aufstockung in Holzbauweise angepasst und erweitert wird. 

So soll die Hälfte des Hauses erhalten bleiben, die Struktur geöffnet und die Erschließung dezentralisiert werden, um vielfältige Nutzungen zu ermöglichen. Neben Büro- und Gewerbenutzungen sind auch eine Kindertagesstätte und gastronomische Angebote im Erdgeschoss vorgesehen.

Auf der südlichen Hälfte des Areals soll Neues entstehen: Im Bereich an der Sydneystraße sind ein 14-geschossiger Wohnturm mit einer Höhe von knapp 50 Metern sowie ein neues Bürogebäude geplant.

Insgesamt soll ein Campus mit vier Baukörpern und einer Bruttogeschossfläche von rund 136.800 m² entstehen. In der Mitte wird ein Platz als Treffpunkt und Erschließung der einzelnen Adressen angelegt. Bestehende Höfe werden überdacht und schaffen zusätzliche öffentliche und halböffentliche Räume.

Durch die Nutzung des Bestandes wird deutlich weniger Energie verbraucht - etwa 35 bis 45 % - als bei einem Neubau mit gleicher Bruttogeschossfläche. Die Verwendung von Holz trägt ebenfalls zur positiven Energiebilanz bei.

Zeittafel

2019  Architektenwettbewerb
seit 2023  Nutzung als temporäre Unterkunft für Schutzsuchende
Realisierung des Neubauvorhabens  nicht terminiert